Visionen für die digitale Gesellschaft

Schirmherrin Landtagsvizepräsidentin Barabra Richstein begrüßt die Schülerinnen und Schüler im MIZ Babelsberg.

Hate Speech, Fake News, Always On - Schlagzeilen zum Internet sind fast immer negativ. Wie sieht ein besseres Internet für uns alle aus, was können wir dazu beitragen? Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich  rund 40 Jugendliche zum Internationalen Safer Internet Day 2020 im Medieninnovationzentrum (MIZ) Babelsberg. Mit dabei waren eine 10. Klasse aus der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder und die Jugendlichen aus dem vorangegangenen Ferienworkshop in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwnenstein.

 

Landtagsvizepräsidentin Barbara Richstein richtete als Schirmherrin in ihrem Grußwort den Blick auf die gesellschaftspolitische Tragweite einer sicheren Orientierung im digitalen Raum: „Damit Bürgerinnen und Bürger Netzpolitik mitgestalten können, braucht es netzpolitische Kompetenzen. Das ist die Voraussetzung, um sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich an politischen Debatten über ein besseres Internet und über Sicherheit im Netz zu beteiligen.“ In Zeiten von Cybermobbing und einer zunehmenden Verbreitung von Hate Speech und Fake News sei es wichtig, junge Menschen sowohl für die Chancen als auch für die Risiken im Umgang mit dem Internet zu sensibilisieren, betonte sie.

 

Dr. Kristian Kunow, stellvertretender Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), überraschte die Schülerinnen und Schüler damit, dass die Mitarbeiter der mabb einige der bekannten Influencer persönlich kennen. Eine Aufgabe der mabb sei es unter anderen darauf zu achten, dass diese nicht vergessen, den Turnschuh, das Make Up oder den Pulli nicht nur in die Kamera zu halten sondern auch zu kennzeichnen, ob sie die Artikel zur Verfügung gestellt bekommen haben oder dafür bezahlt werden. Die mabb setze sich außerdem dafür ein und fördere viele Projekte zur Medienkompetenz, so dass Jugendliche von Anfang an beteiligt werden und ihre Wünsche und Bedürfnisse gehört werden. „ Man soll das nicht allein den Experten und der Politik überlassen“, sagte er.

 

Erste Anregungen, wie sie sich beteiligen können, erhielten die anwesenden Jugendlichen von Jean Dumler, Mitglied im Jugendbeirat der tincon. „Für alle, die etwas zu entscheiden haben, ist es eine große Bereicherung, die Meinungen und die Ideen der Jugendlichen zu hören“, meinte er. „Es ist egal, wie alt ihr sein, wo ihr geboren und aufgewachsen seid, ihr müsst keine Youtuber sein, ihr könnt alle Influencer sein.“

 

„Technik ist nicht alles“ und „Es geht auch ohne Smartphone“, die beiden Filme aus dem Ferienworkshop setzten sich kritisch mit der Zukunft des Internet auseinander. Im ersten Film wurden positive Szenarien zur Lösung gesellschaftlicher Probleme wie Klimawandel und Pflegeroboter angesprochen, der Clou: ein selbstfliegendes Auto“ Im zweiten Film wurde kritisch beleuchtet, das Kommunikation ohne Smartphone auch was für sich hat. Auf die Frage, ob die Jugendlichen nach dem Film eher mal das Handy liegen lassen oder versuchen ihre Freunde davon zu überzeugen, gab es Lacher: Eher nicht.

 

In den Workshops lernten die Jugendlichen konkrete Möglichkeiten und Plattformen kennen, wo sie sich und ihre Vorstellungen einbringen können. Dabei ging es um ganz konkrete Probleme im direkten Umfeld, den Sandweg zur Schule, zu wenig Jugendclubs. Ein Teilnehmer am Ende: „ Ich fand es sehr gut, dass Projekte vorgestellt wurden und habe Anregungen erhalten, was man zusammen ändern kann. Das werde ich mich noch mal genauer ansehen und mich drum kümmern“.